Coqimbo ist wirklich ein niedliches kleines Staedtchen - na gut, so klein ist es gar nicht. Schoen an der Kueste gelegen, nur eine halbe Stunde von La Serena entfernt, genau das richtige fuer einen Nachmittagsausflug!
Wir haben zuerst das monumentale Betonkreuz besichtigt, dass sich mitten ueber der Stadt erhebt. Schon recht gewoehnungsbeduerftig, es ist wirklich enorm gross. Ich glaueb, es hat 7 Jahre gedauert, bis es fertig war und Unsummen an Geld verschlungen - haette man dafuer nicht eine gute christliche Tat tuen koennen? Naja, gut, aber schon beeindruckend.
Noch viel interessanter war die kleine Kirche: Marmorboden, alles ganz edel, aber fuer die decke hat anscheinend das Geld nicht mehr gereicht, die ist nur sehr notduerftig und nicht wasserdicht, es tropft also staendig Wasser auf den Boden. Und was machen die Chilenen? Nicht etwa an der Decke reparieren, sondern einfach Holzspaene auf den Boden legen. Oder nicht mal das, dann tropft das Wasser eben auf den Boden, stoert keinen...
Dann ging es weiter zu einer ganz besonderen Kirche, gebaut von Eiffel. Aus welchem Material koennte die wohl sein? Richtig, aus Eisen. Muss man sich vorstellen, eine Kirche komplett aus Metall - sehr beeindruckend! Zwar wollten die Bauarbeiter (Kircheninnenraum leider im Umbau) grade schliessen, aber wir durften trotzdem noch kurz rein, sogar auf die Empore ... die Chilenen sind da eher unkompliziert! :)
Anschliessend noch kurze Besichtigung des kleinen Fischerhafens, dann Rueckfahrt nach La Serena. Dann haben wir erst mal einen kleinen Pisco Piña auf der Terasse von Steffi und Matthias gemischt, schmeckt auch sehr, sehr lecker! Abendessen dann im kleinen Restaurant an der Ecke, nochmal wollten wir keinen Marsch von 45 min unternehmen, um zu einer Futterquelle zu kommen, wie uns dass am Vortag passiert ist (aber gut, an einem Sonntag hatte alles andere geschlossen).
Sehr gemuetlich, leckeres Essen (hm, Nudeln mit Muscheln und Shrimps!!!) und die grosse Diskussion: Ob die Tour morgen wohl stattfindet? Laut Aussage der Betreiber liegt die Chance bei 90 % - leider dafuer, dass es ausfaellt. Die Spannung war also wirklich gross, vor allem wir Maedels wollten doch so gerne Pinguine und Delfine sehen...
Am naechsten Morgen die grosse positive Ueberraschung: Ja, die Tour findet statt!!! Ich habe am Fruehstueckstisch alle mit meiner uebermaessigen Begeisterung genervt, aber naja, was soll man machen. ;)
Kurz nach 8 Uhr ging es dann im Minibus los, fast nur Deutsche an Bord.
Zuerst eine zweistuendige Fahrt, der letzte Teil der Strecke dann sehr abenteuerlich ueber eine unbefestigte Holperpiste. Abenteuerfeeling! Unterwegs konnten wir Guanakos und Adler bestaunen. Dann Ankunft im Doerfchen, dass den Ausgangspunkt fuer die Boote darstellt, kurze Einweisung (ist ja alles Naturschutzgebiet) und schon ging es los. Das Wetter war zwar nicht wirklich toll, grau in grau und kuehl, aber egal. Hauptsache, es konnte losgehen! Anschliessend Besteigung der Nussschale (mit knapp 15 Personen voll) und auf in die Wellen (zum Teil wirklich hoch, das Boot ist ganz schoen gehuepft :) ). Zunaechst die grosse Suche nach Delfinen, sogar mit Erfolg gekroent! Zum Teil drei Rueckenflossen auf einmal sichtbar, viel mehr leider nicht, aber trotzdem toll! Ueberall um uns herum also Delfinchen, hohe Wellen und Inseln. Danach ging es dann Schlag auf Schlag mit der Wildnis: Kolonien von Seeloewen, Kormorane, Seesterne und natuerlich ... Pingus! :)))
Kleiner als erwartet, aber sowas von niedlich! Sogar kleinen Babies konnten wir sehen, plueschige schwarze Knuddelchen. Wirklich toll! An die Seeloewen kamen wir richtig nahe ran, konnten einige kleine Streitereien mitkriegen sowie die Kleinen bewundern - auch hier gab es Junge! Und auch die wirklich suess!
Den Abschluss der Tour bildete ein Aufenthalt auf der Isla Damas, da konnte man dann Eidechsen und eine huebsche Landschaft bestaunen. Wieder an Land gab es dann gegen 16.30 Uhr Mittagessen. Lecker Fisch! Abends dann (zurueck in La Serena)noch ein Abschiedsdrink mit den lieben Schweizern und um kurz vor 23 Uhr fuhr dann mein Bus nach San Pedro.
24.11.08
Bitte nicht wundern, wenn ich auf einmal ganz seltsam schreibe und keine Umlaute oder aehnliches verwende - ich kaempfe grade mit den chilenischen Tastaturen! Bislang hatte ich immer deutsche Tastaturen zur Verfuegung, jetzt muss ich mich arg umgewoehnen!
Gut, hier jetzt eine kurze Beschreibung der letzten Tage: Am Freitag letzter Tag im Institut, grosse Verabschiedung (mit leckerem Kuchen!) von allen Kollegen (die ich wirklich vermissen werde, abends dann kulturelles Programm: Besuch einer Balletauffuehrung mit Florian, der mich sogar netterweise als Abschiedsgeschenk eingeladen hat (Danke! :) ). War superinteressant, Musik von Verdi, klasse Inszenierung (sehr lebendig und schwungvoll), geniale Farbspiele - insgesamt eine Huldigung an die Schoenheit menschlicher Koerper (hui, das klingt jetzt aber kitschig, entspricht aber den Tatsachen).
Am Samstag dann die Fiesta de los idiomas, der Streik wurde ja zum Glueck rechtzeitig beendet. Das war ein schoener Praktikumsabschluss, auch unsere Lesung kam gut an (auch wenn nur ca. 30 Leute da waren, aber selbige fanden auch die deutschen Versionen der Gedichte toll, aber wohl eher, weil ihnen meine Stimme gefallen hat, zumindest hab ich da viele Komplimente gekriegt :) ). Dann am spaeten Nachmittag Verabschiedung von Sophia, Flo und von der Chefin. Kuesschen hier und Kuesschen da, war schoen mit euch ...
Und am Abend ging es dann los auf die grosse Tour durch Chile. Um 23.40 Uhr fuhr mein Bus in santiago los, gegen 6.00 Uhr in der Fruehe war ich dann in La Serena (fast waere ich in Coquimbo schon ausgestiegen, hab zum Glueck aber den Irrtum noch rechtzeitig bemerkt!). Leider hab ich dann beim Aussteigen meine Armbanduhr verloren, selbiges dand ich dann wirklich furchtbar! Ich kann doch nicht leben, ohne zu wissen, wie spaet es ist (erstaunlich, wie sehr man sich an eine Uhr gewoehnen kann!)Habe gleich noch die Weiterfahrt nach San Pedro de Atacama gesichert und das Ticket gekauft, dann bin ich Richtung Hostal gelaufen.
Dort musste ich noch eine Stunde warten, bis es oeffnet, war aber kein Problem, die Zeit verging schnell. Das Hostal (El Punto) ist uebrigens sehr empfehlenswert, sauber und richtig nett eingerichtet, mit gutem Fruehstueck)! Da ich mein Zimmer noch nicht beziehen konnte, hab ich nur schnell geduscht, mein Gepaeck abgestellt und gefruehstueckt, dann ging es auch schon auf die erste Tour. Leider fand die Fahrt zum Pinguinreservat nicht statt aufrgrund zu geringer Teilnehmerzahl, also ging es erst mal ins Valle de Elqui. Im Bus hab ich dann ein nettes schweizer Paerchen (Steffi und Matthias) kennengelernt, beide sehr lieb, das hat natuerlich auch die Fahrt noch mal verschoenert! Zuerst Besichtigung eines Staudammes, der dazugehoerige See war wunderschoen, richtig romantisch! Und die Landschaft ist auch traumhaft, ueberall riesige Kakteen, ansonsten Wueste. Nur im Tal, wo der Fluss (der Elqui) fliesst, ist es richtig satt gruen. Ist schon erstaunlich, wie sich die Menschen mit ihren Feldern inmitten dieser Mondlandschaft behaupten! Alles ist trocken und braun, nur das Tal strotzt vor Leben.
Weiter ging es dann Richtung Vicuña, unterwegs Halt an einer Verkaufsstelle fuer Papaya-Produkte (ueberall in dieser Gegend wird Papaya angebaut), man konnte auch Wein kaufen. Steffi und ich haben den Papayasaft probiert, aber ausser Zucker hat man nix geschmeckt :). Weiter ging die Fahrt, wohin man auch schaute: alles voll mit Weinfeldern! Trauben fuer Wein, Trauben fuer Pisco (kann man ganz einfach erkennen: Die Reben fuer den Pisco brauchen mehr Sonne, wachsen also nur oben am Stamm, beim Wein ist es egal, die Reben brauchen weniger Sonne und haengen daher auch tiefer. Was man nicht alles so lernt!). Schliesslich Ankunft im beschaulichen Vicuña, dort Bummel ueber den Hauptplatz (es gibt nicht wirklich viel zu sehen ... )
Danach folgte ein wichtiger Programmpunkt: Besichtigung einer Pisco-Destillerie mit anschliessender Verkostung! Besonders lecker war eines der Zwischenprodukte, ein Alkohol mit ca. 70% Alkoholgehalt. Und das bei der Hitze! :)
Anschliessend Mittagsessen in einem niedlichen kleinen Restaurant, dort wird mit Solaroefen gekocht! Kleine Solaroefen stehen vor dem Haus, darin sind dann Broetchen, Kuchen usw. Interessant!
Weiter ging es nach Pisco Elqui, langsam hatte die Gruppe aber merklich keine Lust mehr. Wir hatten eine halbe Stunde zur freien Verfuegung, aber alle haben das zum Eis essen oder herumsitzen genutzt. Dann ging es noch in ein Museum ueber Gabriela Mistral, das war aber eher nicht sehenswert. Ein paar Fotos, ihr Bett, in dem sie von 2 - 11 Jahre geschlafen hat und ein paar wenige Dokumente. Aber gut, was solls, jetzt weiss ich immerhin, dass sie einen Briefwechsel mit Neruda gefuehrt hat. Ob man dieses Wissen braucht, sei dahingestellt, aber ich weiss es jetzt halt! ;)
Anschliessend ging es im Eiltempo nach Hause, offensichtlich wollte der Fahrer/Fuehrer Feierabend machen ...
In La Serera erst mal kurze Erholungspause, ich hab kurz mit einem meiner Zimmergenossen (ein Ire! Wo ich doch Irland so liebe!) gequatscht. Und abends sind wir (also ich mit den Schweizern)dann an den Strand gegangen, um etwas zu essen. Sehr huebsch: der Leuchtturm am Ufer, schoener weisser Sand und eine tolle Abenddaemmerung. Leider mussten wir dann auf der Suche nach einem Restaurant etwas laenger laufen, aber war nicht so schlimm. Leckeres Essen, dann noch ein wenig quatschen und um 11 Uhr mit dem Taxi zurueck ins Hostal.
Heute dann der erneute Versuch, die Isla Damas zu besichtigen. Extra fruehes Aufstehen (7.15 Uhr), dann die schlechte Nachricht am Fruehstueckstisch: Der Ausflug fellt ins wasser, der Seegang ist zu rauh :(((( Grosse Bestuerzung bei uns dreien, aber hoffentlich klappt es morgen!
Nach dem Fruehstueck bin ich dann losgezogen, um das Zentrum zu erkunden (und mir eine neue Armbanduhr sowie einen echt bescheuerten Sonnenhut zu kaufen). Diese Kaeufe waren leider notwendig, man kriegt sonst wahrscheinlich einen Sonnenstich. Aber gut, ich muss mich ja zum Glueck nicht sehen! Der kurze Blick in den Spiegel hat gezeigt: Mit dem Hut sehe ich aus wie Klein Doofie auf der Flucht, wie meine liebe Mama sagen wuerde ;) Was solls ...)
La Serena ist wirklich huebsch, sehr idyllisch. Und heute nachmittag fahren wir dann ins Nachbaroertchen Coquimbo, soll auch niedlich sein. Ich werde euch auf dem Laufenden halten! (Natuerlich nur, wenn ich Internet finden kann!)
Sorry fuer eine wahrscheinlich hoehere Anzahl an Rechtschreibfehlern als ueblich, die Tastatur ist doch sehr gewoehungsbeduerftig!
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