Montag, 8. September 2008

Die erste Woche in Santiago

06. - 08.09.08
Das zweite Wochenende in Santiago.

Am Samstag bummele ich wieder durch die Innenstadt. Zwei Entdeckungen: es gibt hier sowohl die Hare Krishna als auch die "Free Hugs"-Bewegung. Lustig!

Hare Krishna in Santiago ;)

Abends will ich eigentlich früh ins Bett, um am Sonntag nach Valparaiso zu fahren, ich verquatsche mich aber mit Sven, der mir leckeren Rotwein anbietet..da kann man ja nicht Nein sagen! (Wäre ja auch unhöflich und so ;) )

Gegen 2.00 Uhr beschließe ich, den Trip nach Valpo ausfallen zu lassen und stattdessen ins Cajun de Maipo zu fahren. Am Sonntag breche ich gegen Mittag auf, fahre zunächst mit der Metro zum Busbahnhof und von dort aus ca. 2 h mit dem Bus. Die Leute fahren hier wie die Henker, vorsichtshalber setze ich mich nach hinten, um nicht unbedingt durch die Frontscheibe schauen zu müssen. In Santiago entdecke ich die Isla Noir *lach* (ok, das ist jetzt ein Insider) und das große Anwesen der Zeugen Jehovas - nobel, nobel!

Das Cajun ist recht nett, schöne Landschaft, viele Pferdchen (von hier aus kann man auch Reittouren buchen). Ich steige in San Alfonso aus, es gibt nicht viel zu sehen...Man ist von den Anden umschlossen, das ist schon ein schöner Anblick.

Die Anden

Auf den höchsten Gipfeln liegt Schnee. Unten wachsen die Kakteen wie blöde...

Kakteen im Cajun de Maipo

Nach ein oder zwei Stunden Aufenthalt und Mittagessen (Cazuela - sehr lecker und empfehlenswert!!!!) geht es wieder heimwärts.

Für die Biologen ;)

Zur Zeit blüht es überall, der Frühling beginnt hier ja langsam...



27./28.08.08

Von Leipzig aus geht es mit der AirFrance zunächst nach Paris, um dort erst einmal 3 Stunden auf den nächsten Flieger zu warten. Dann verbringe ich 14 Stunden im Flugzeug. Glücklicherwiese habe ich eine ganze Sitzreihe für mich und kann recht gut schlafen. Tolle Sache! Übrigens hat AirFrance sehr gutes Essen! ;) (und ihr wisst ja, wenn ich das schon sage, muss was dran sein, so nörgelig, wie ich immer bin!). Richtig schön ist auch der Blick auf die Anden bei Sonnenaufgang:

Die wunderschönen Anden

So vergeht der Flug ganz entspannt und ich komme (mehr oder weniger ausgeschlafen) in Santiago an. Netterweise holt mich mein Mitbewohner Sven vom Flughafen ab, quetscht sich mit mir und den Koffern zunächst in den Bus, dann in die völlig überfüllte Metro und zeigt mir unsere Wohnung. Nun ja, für mich verwöhntes Gör schon ein leichter Schock, aber ich glaube, für Südamerika hab ich es sehr gut getroffen! Und die Miete ist günstig, also überhaupt kein Grund zu klagen. Wen es interessiert: ich residiere in Macul, einem leicht vom Zentrum entfernt liegenden Stadtteil. Gleich nebenan befindet sich eine Schule, was natürlich zur Folge hat, dass es hier hin und wieder etwas lauter ist.

Der Tag vergeht mit Auspacken, ich richte mich in meinem Zuhause für die nächsten 3 Monate ein. Jetlagbedingt schlafe ich gegen 18 Uhr ein, irgendwann nachts weckt mich Ceci (meine chilenische Mitbewohnerin) versehentlich. Schlaftrunken versuche ich, mit ihr zu reden, allerdings gibt es leichte Verständigungsschwierigkeiten. Zudem bin ich so müde, dass ich wahrscheinlich nicht mal DEutsch verstehen würde!
Nun ja, ich wache gegen 5.00 Uhr früh auf (wie auch in den folgenden Nächten, blöde Zeitverschiebung).

Das Wochenende nutze ich, um einen ersten Eindruck von Santiago zu gewinnen und klappere die typischen "Touri-Sehenswürdigkeiten" ab: Den Plaza de Armas mit wunderschöner Kathedrale, Postamt, vielen Palmen und einer bronzenen Statue von Pedro de Valdivia.

Kathedrale im Sonnenschein

Pedro de Valdivia

Nochmal die Kathedrale

Weiterhin besichtige den Cerro Santa Lucia, ein toller kleiner Hügel mit Park. Von oben gewinnt man einen guten Überblick über Santiago. Hier werde ich bestimmt noch öfter hinkommen! Wirklich sehr empfehlenswert!!! Also, falls ihr mal in Santiago seid:

Blick auf Santiago vom Cerro Santa Lucia

Ich schaue auch im Mercado Central vorbei, einer Markthalle, in der man einkaufen, aber auch essen gehen kann. Insgesamt aber doch eher für die Touristen....

Am Sonntag geht es mit Sven (dem Mitbewohner) auf den Cerro San Cristobal. Wir laufen hoch...ist zwar keine so enorm weite Strecke, aber ich merke, dass meine Kondition wahrscheinlich in Deutschland geblieben ist (falls ich je welche hatte). Höchstwahrscheinlich hochrot komme ich dann oben an, genieße die Aussicht (was man halt durch den Smog hindurch sieht!) und versuche, nicht zu sehr zu japsen ;)

Marienstatue auf dem Cerro San Cristobal

01.09. - 05.09.08

Am Montag beginnt dann das Praktikum am Goethe-Institut. Die erste Woche nutze ich, um mich in die nun vor mir liegenden Aufgaben einzuarbeiten (Tandem-Programm organisieren, den Ablauf der Sprachkurse kennenlernen...).
Die Leute sind hier alle ganz nett...zum Glück!
Und das mit dem Einarbeiten klappt auch. Demnächst ist hier die Expo Alemania, da ist wohl einiges los. Zudem sind Ende September Kurseinschreibungen, anscheinend ist da im Institut Polen offen. Na, mal schauen, wie das alles wird.
Die erste Woche vergeht, ich arbeite immer bis 18.00 Uhr (also, ich bin von 10.00 bis 18.00 Uhr im Institut :) ). Gegen Ende der Woche versuche ich, mir Hosen zu kaufen (es ist dann doch kälter, als erwartet), habe aber mit den chilenischen Größen zu kämpfen. Zudem wird hier streng darauf geachtet, dass man nur drei Teile mit in die Kabine nimmt (das wird strikt kontrolliert!!!), was das Einkaufen schon erschwert, wenn man seine Konfektionsgröße nicht wirklich kennt.. Aber gut, schlußendlich habe ich Erfolg und finde zwei tolle Hosen für je 4 Euro! Klasse!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Liebe Anna, ich sitze zum zweiten Mal in einem Internet-Cafe und habe zum zweiten Mal also Deine Nachrichten an die Eltern gelesen. Mich interessiert, was Du so in Deinem Alltag erlebst, die kleinen und die großen Dinge, und ich meine, von meiner ersten Lesestunde bis heute (1. Okt.) hast Du Dich offenbar gewaltig gut eingelebt, hast viele Leute kennengelernt, bist schon ein bißchen in der Umgebung rumgekommen (Valpareiso etc.) Jetzt im Oktober beginnt wohl Dein Sprachkurs? - Hier ist es kühl, sehr herbstlich. Irgendwann nächste Woche werde ich wieder hierher gehen und lesen, dann fahre ich für eine Woche in die Pro-vence nach Frankreich. Ach ja, beinahe hätte ichs vergessen: Danke für die große, schöne Ansichtskarte aus Santiago! Ist vorige Woche angekommen.
Herzliche Grüße, Tante Ruth