Leider spielt das Wetter heute nicht mehr so gut mit wie gestern..es ist regnerisch und grau. Das ist natürlich für eine Stadtbesichtigung nicht so erstrebenswert, aber wir machen einfach das beste daraus. Zunächst fahren wir mit einem der berühmten Ascencores auf einen der zahlreichen Hügel, essen im Hotel Brighton etwas und spazieren anschließend auf den Hügeln entlang zu La Sebastiana, dem Wohnhaus von Pablo Neruda.
Die Strecke zieht sich...bei schönem Wetter hätte man hier wahrscheinlich eine wunderbare Aussicht über den Hafen, aber heute hat man Glück, wenn man den weiteren Verlauf der Straße sieht!
Valparaiso im Nebel
Irgendwie erinnert es mich an die Tanzenden Häuser in Prag...
Am Ziel angekommen, macht sich Frust breit: Ausgerechnet heute ist geschlossen! Sehr ärgerlich, aber nicht zu ändern ... wir machen uns an den Abstieg, kommen noch an einer imposanten Kirche vorbei und fahren mit einem Ascencor wieder Richtung Hafen.
Straßen in Valpo
Aufgrund des miserablen Wetters sinkt unsere Bereitschaft, noch bis 20 Uhr auf den Bus zurück nach Santiago zu warten (die Rückfahrt haben wir am Samstag gleich mit gekauft, da es dann billiger wird). Nach langem Hin und Her geben wir schließlich unsere Tickets bei Tourbus zurück und kaufen eine neue Rückfahrt bei Pullman, da wir so bereits um 17 Uhr fahren können.
Zuhause freue ich mich dann über eine warme Dusche (richtig heiß geht ja nicht, aber zumindest etwas).
20.09.08
Gegen 11 Uhr brechen wir nach Valpo auf. Die Busfahrt dauert zwei Stunden, wir quatschen, bewundern die Landschaft. Zum Glück haben wir tolles Wetter, das hebt die Stimmung natürlich enorm!
Nach unserer Ankunft suchen wir zuerst eine Unterkunft und finden auch gleich ein sehr zentral gelegenes Zimmerchen. Danach schlendern wir über eine kleine Feria, laufen ein wenig durch Valpos Straßen...
Markt in Valparaiso
Und dann fahren wir erst mal mit der Metro in die Nachbarstadt Vina del Mar. Dort essen wir in einem kleinen Restaurant am Strand. Sehr lecker, leider müssen wir beide bereits nach der Hälfe unseres Essens aufgeben. Es ist zu heiß heute, wir sind beide superschnell satt. Aber egal...
Anschließend spazieren wir am Strand entlang, genießen den Sonnenschein und bewundern die Pelikane, an die man richtig nah herankommt. Ich habe eine leichte Panik aufgrund der Heerscharen an Möwen (wer es noch nicht weiß: als ich mal zur Kur an der Ostsee war, hat sich eine Möwe direkt auf meinem Kopf erleichtert. Sehr eklig!!!!! Seitdem hasse ich diese Viecher).
Mit Franzi am Strand
Strand in Vina del Mar....
...mit vielen dicken Pelikanen
Danach promenieren (gibt es dieses Wort? Ich glaube schon...Papa? Deutschlehrer?) wir an der Küstenstraße entlang, trinken einen Kaffee im Sheraton (nobel, oder? ;) hier aber erschwinglich) und bestaunen den Sonnenuntergang über dem Meer.
Idylle pur am Meer
Danach gehen wir in Vina noch was trinken, finden einen coolen Club, in dem ein Tequila Sunrise nur 2000 CLP kostet.
Bevor wir zurück nach Valpo fahren, setzen wir uns noch kurz an den Strand, lauschen dem Wellenrauschen, ich sammele ein paar Muscheln und Krebsscheren....
Zurück in Valpo suchen wir unser Zimmer auf, quatschen noch ein wenig und schlafen dann erschöpft ein.19.09.08
Heute ist der Tag des Militärs, ein weiterer Feiertag der Chilenen. Sven, Tom und ich besuchen im Parque O`Higgins die Militärparaden. Leider ist die Stimmung zwischen den zwei Herren etwas gereizt, ich bemühe mich darum, sie aufzuheitern und den Streit zu schlichten. Leider sind diese Bemühungen nicht von allzu großem Erfolg gekrönt.
Im Park ist es sehr voll, überall laufen Verkäufer herum: Eis, Empanadas, Hüte, Drachen (nicht vergessen: Nationalsport Nr. 1 !) usw. Überall sind zudem Verkaufsstände, Festzelte und Polizisten. Die Chilenen sind gut drauf, überall wird getrunken, gegessen und gefeiert. Die Paraden an sich sind meiner Meinung nach nicht gerade umwerfend, es laufen halt uniformierte Menschen im Takt der Militärmärsche über einen Platz..
Zudem verstehe ich überhaupt nicht, wieso ein Volk, dass jahrelang unter einer Militärdiktatur gelitten hat, jetzt ebendieses Militär so feiert. Mir wird erklärt, dass dies noch auf O`Higgins zurückgeht und nichts mit Pinochet zu tun hat - für mich keine wirklich befriedigende Erklärung, aber gut.
Impressionen aus dem Parque O`Higgins
Am späten Nachmittag treffe ich mich mit Katrin, einem netten Mädel, dass mich im Studivz angeschrieben hatte. Sie ist heute in Santiago angekommen und fährt erst um 22 Uhr weiter in den Süden, wo sie ein Praktikum macht. Wir treffen uns am Plaza de Armas, ich zeige ihr ein wenig von Santiago und wir unterhalten uns nett miteinander. Abends treffe ich mich dann mit Franzi (einer anderen Praktikantin aus dem Goethe) und Sven, wir trinken etwas, quatschen ... insgesamt ein schöner Abend! Es stellt sich heraus, dass Franzi und ich recht ähnlich ticken, wir mögen die gleichen Filme, haben beide schon in der Markt-und Meinungsforschung gearbeitet (an dieser Stelle herzliche Grüße an die FGM *lach*). Sie ist echt eine ganz liebe und wir verstehen uns super! Dann verabreden wir uns noch für den Samstag, wir wollen nach Valparaiso fahren.
18.09.08
Den Dieciocho verbringe ich mit Sven und Tom bei der Familie von Elisabet, einer Freundin von Sven (kompliziert, kompliziert :) ). Selbige wohnt in Pirque, einem kleinen Ort bei Santiago. Die Familie ist ziemlich groß, die Fremden werden herzlich aufgenommen und nach bestem Wissen umsorgt. Wir drei Deutsch gehen vor dem Essen mit Pamela, einer weiteren, sehr netten Freundin von Sven, ein wenig spazieren. Im Dorf gibt es allerdings nicht viel zu sehen, ein paar Pferdchen, ein paar Hühner, in einem Garten auch Truthähne....
Anschließend gibt es viel zu essen, viel zu trinken und alle sind lieb und bemüht, mit uns ins Gespräch zu kommen. Nach der Völlerei wird Cueca getanzt, dass haben hier anscheinend alle drauf - und sie machen es einfach unermüdlich! :) Ist aber sehr lustig und zum Glück müssen wir nicht mitmachen, dass wäre dann doch sehr blamabel! Neben all den Menschen springen auch noch vier Hunde um uns herum, drei große, heftig sabbernde Doggen (glaub ich zumindest) und ein niedlicher kleiner, allerdings schrecklich fiepender Wauzi. Selbiger ist eigentlich weiß, schafft es aber bis zum abend, komplett grau zu werden!
Abends wird dann ein Lagerfeuer entzündet, dennoch friere ich (trotz ca. 5 Kleidungsschichten!) ziemlich. Gegen 21 Uhr brechen wir dann auf. Sven möchte gerne noch weggehn, ich fühle mich aber zu angeschlagen, um ihn zu begleiten. Daher schmollt er ein wenig, aber ok.... er wird sich schon wieder beruhigen!
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