Donnerstag, 4. Dezember 2008

.. in Iquique und auf der Isla de Chiloe

08.12.08
Nachtrag: Hier ein paar Bilderchen von den Pinguinen sowie von meiner Wenigkeit in der wirklich richtig kleidsamen und vorteilhaften "Pinguin-Beobachtungs-Kluft" :).






08.12.08
Noch immer verweile ich auf der schoenen Isla de Chiloe, heute ist allerdings der letzte Tag. Zur Zeit (genauer gesagt seit gestern Mittag) befinde ich mich in Ancud, der zweitgroessten Stadt, selbige liegt im Norden Chiloes. Nach meiner Ankunft gestern habe ich mir nur kurz ein wenig von der Stadt angesehen, danach hat mich netterweise ein deutsches Ehepaar in ihrem Mietauto mitgenommen - es ging Pinguine gucken! ;) Ja, auch hier auf Chiloe gibt es Pingu-Kolonien. Und den Ausflug wollte ich auf alle Faelle machen, aber durch Freundlichkeit der Mitmenschen musste ich nur das Boot bezahlen und nicht auch noch die Tour zum Ausgangsstrand. Das erfreut natuerlich auch die lieben Eltern, die aufgrund meiner Reisefreudigkeit momentan kaerglich hausen muessen, ohne Heizung, wahrscheinlich auch nur mit Kerzenschein und trocken Brot ... (Ja, Papa, ich verstehe deinen Humor, inzwischen kenne ich dich schon seit 22 Jahren und weiss, dass du manchmal den etwas haerteren Humor zueckst, keine Sorge! :) )
Hier werden die kleinen Pingus noch nicht so arg vermarktet wie auf der Isla Damas, sind aber sogar besser zu sehen! Die Tour zu den 4 Kolonien (Magellan- und Humboldt-Pinguine) dauert auch nur eine halbe Stunde, ist aber wirklich toll. Zu Beginn wird man in richtig tolle Hochsee-Fischerhosen gesteckt (mit integrierten Gummistiefeln), wenn man dann noch die Rettungsweste anlegt, fuehlt man sich selbst schon wie ein trottelig watschelnder Pingu! *Watschel, Watschel*
Dann stapft man durch die Wellen zum Boot, findet es toll, dass die Montur wirklich wasserabweisend ist und dann geht es los ... Um das Boot herum schwimmen jagende Pinguine, auch Otter koennen besichtigt werden (putzig!) und auf den Felsen wackeln die kleinen Pingus herum, fallen gelegentlich auch hin oder vom Fels herunter. Manchmal kommen sie auch nicht aus dem Wasser zurueck aufs Land, klatschen immer wieder auf den Fels, rutschen von den Algen ab und lassen sich irgendwann entnervt vom Wasser zu einer anderen Stelle tragen, von der aus man hoffentlich besser auf diese doofe Insel kommt! Richtig niedlich, klasse zur Beobachtung! Zudem ueberall noch Wasservoegel, Riesenalgen und eine klasse Landschaftskulisse gibt es auch noch gratis dazu!
Abends haben mich dann die drei Deutschen, die in meinem Dorm gepennt haben, zu einem Gluehwein (und leckeren Nudeln) eingeladen, immerin war ja der erste Advent! Fand ich superlieb, wir sassen dann bis halb 1 draussen vorm Hostal, haben lecker Gluehwein getrunken und dabei dem Rauschen des Meeres gelauscht ....Schoen!
Heute werde ich mir Ancud anschauen, morgen geht es dann zurueck aufs Festland.
Ab jetzt gibt es uebrigens nur noch Bilder von der doofen neuen Kamera, die alte hat nun voellig den Geist aufgegeben :( Bislang ging sie immer mal wieder noch mal an, aber jetzt faehrt das Objektiv gar nicht mehr raus. Also, vom Sueden Chiles gibt es dann nur noch Bilder in maessiger Qualitaet. An dieser Stelle moechte ich eine eindringliche Warnung vor Kodak Minolta aussprechen: Miiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeese Kamera! Furchtbare Bilder, eher wie vom Handy und nicht von einer Kamera ... Und auch Samsung ist doof, die gehen so schnell kaputt :(

06.12.08

Der Ausflug war nicht spektakulaer, aber sehr nett und entspannend (und Mist, ich hab nen Sonnenbrand!). Zuerst ging es nach Dalcahue, dort konnte man eine Holzkirche und einen Touristen-Mitbringsel-Markt bewundern. Dann ging es nach Tenahue, von dort aus mit dem Boot zur Isla Mechuque. Auf selbiger konnten wir dann der denkwuerdigen Zubereitung der chilotischen Nationalspeise Curanto zuschauen: Hierfuer buddelt man ein grosses Loch in der Erde, erhitzt darin Steine, nimmt anschliessen die grossen Holzstuecken vom Feuer weg, kleidet die Mulde mit Nalca-Blaettern aus (die sind riesig und anscheinend sehr hitzeresistent) und schmeisst in diese Kuhle anschliessend alles, was man essen moechte. Bei uns waren das Berge von Muscheln, Huehnerteile, Schweinestuecken und komische Kartoffelklopse. Das deckt man wieder mit Blaettern ab, wartet eine Stunde (in dieser Zeit konnte man den denkwuerdigen Aussichtspunkt geniessen :) ) und holt dann wieder alles raus und isst es auf. Und wie soll ich es sagen: Das Zeug ist wirklich lecker! Wenn man sich denn ueberwinden kann, die doch etwas merkwuerdig aussehenden Speisen zu essen ... Lohnt sich aber! Vor allem die Muscheln waren goettlich! Habe noch nie soviele Muschelinnereien gegessen wie heute - lecker!
Nach dem aus der Erde gepuhlten Mahl ging es zurueck aufs Schiff, wieder auf die Isla de Chiloe, dann noch die Kirche von Tenahue anschauen (eine ... Holzkirche! Dafuer ist die Insel ja auch beruehmt..) und dann ging es zu einem tollen Wasserfall. Und wenn man sich ueberwinden konnte, das wirklich richtig kalte Wasser zu betreten, wurde man mit einem Bad unter dem Wasserfall belohnt. Erfrischend! Und ein schoener Abschluss des Ausflugs. Ein wenig nervig war nur der sehr joviale Guide/Fahrer, der betont spassig und aufgesetzt munter ununterbrochen gequasselt hat - nur unterbrochen von lauter chilotischer Volksmusik im Radio :/.
Fazit: Chiloe vermarktet dass, was es zu bieten hat (und das ist nun mal nicht so wahnsinnig viel) geschickt, es macht Spass, das Inselchen zu erkunden und die Gegend ist wirklich idyllisch. Ueberall Kuehe, Schafe und gruene Wiesen- ein schoener Flecken Erde!

Pfahlbauten in Mechuque


Kirche in Tenahue

Haeuschen in Mechuque (typische Bauweise - mit Holzschindeln)


Curanto im Erdloch (ollo)


05.12.08

Hm, die Infektion scheint ueberstanden zu sein, mir geht es wieder besser. Trotzdem hab ich es heute ruhig angehen lassen, erst mal hab ich ausgeschlafen (wieder mal Luxus des Einzelzimmers!), dann Bummel durch Castro, dann Fahrt in eine nur 20 km entfernte Stadt namens Chonchi, dort Besichtigung der Holzkirche (ja, hier auf Chiloe gibt es viele Kirchen komplett aus Holz, wirklich schoen anzuschauen) und des Strandes. Dort hat es leider ziemlich gemueffelt, aber was solls. Da es nicht wirklich mehr zu sehen gab, bin ich dann auch wieder zurueck nach Castro, heute wollte ich es ja noch mal ruhig angehen lassen. Und es ist auch hier im Sueden wahnsinnig heiss, eigentlich eher ungewoehnlich ...
Morgen geht es dann mal wieder auf einen Ausflug, diesmal ein wenig auf der Insel sowie den umliegenden Inselchen herum, wird sicher auch recht entspannend.
Ach ja, es stehen jetzt Fotos aus San Pedro, Iquique und der Isla online! Koennt ihr angucken und toll finden :)!







Laendliche Idylle in Chonchi

Kathedrale in Castro

Castro - Klein-Venedig ;)

Uebrigens ist die neue Kamera nicht gerade toll, sie macht viele unscharfe Fotos *grummel* So ein Mist!

04.12.08
So, jetzt endlich wieder ein Lebenszeichen von mir! Leider kraenkele ich ein wenig herum, daher ist alles zur Zeit natuerlich nicht so klasse. Was hab ich in der letzten Zeit so getrieben (ausser natuerlich, mich selbst zu bemitleiden:) )?
Iquique: Ja, ich habe so frueh am Morgen ein Hotel gefunden. Zwar hab ich noch eine Stunde am Busbahnhof gewartet, bis es endlich heller wurde (auf Anraten einiger Leute dort, die meinten, in der Dunkelheit sei es zu gefaehrlich, alleine durch die duesteren Gassen zu laufen). Als es ein wenig daemmerte, bin ich dann losgezogen, um ein Hostal zu suchen, das im Reisefuehrer erwaehnt wurde. Toller Tip, nahe des Busbahnhofes, sauber und supernette Leute. Mein Zimmer war zwar noch nicht fertig, aber ich durfte in der Zwischenzeit in einem anderen (Dreier)Zimmer warten und da sogar ein wenig in Ruhe schlafen. Dann das Einzelzimmer (!) beziehen, welch ein Luxus. Und das sogar zu einem guenstigeren Preis als in anderen Hostal die Dorms! Dann hab ich Iquique erkundet, auch eine huebsche Stadt. Und im Tourenbuero der Schock: Touren zum Gigante de Atacama (wegem dem ich eigentlich nur nach Iquique gefahren bin) gibt es nicht, dafuer sind nicht genug Touris da! Aaaahhhh! Was tun? Aber als der Herr meinen offensichtlichen Schock bemerkte, hat er mir eine Privattour angeboten. Die war dann zwar teuer, aber die einzige Moeglichkeit, das zu sehen, was ich wollte: den Gigante und noch dazu zwei restaurierte Salpeteroficinas. An dem Abend fruehe Rueckkehr ins Hotel, gesundheitlich bedingt.



Faule Seeloewen

Dicker Klops

Eindruecke aus Iquique

Am naechsten Morgen dann die interessante Tour, so ein Privatguide ist schon toll....
Der Gigante wirkt dann zwar doch nicht so gigantoes wie erwartet (immerhin ist der fast 90 m hoch, wirkt aber kleiner), aber dennoch sehr eindrucksvoll! Besonders der Affe, den er (er ist uebrigens ein Gott oder ein Koenig) in der einen Hand haelt (rechts zu sehen ... :)


Koenig mit Katzenmaske und Affe in der Hand

Und auch die alten, restaurierten Salpeteroficinas waren super interessant, richtige Geisterstaedte. Und wenn man bedenkt, unter welchen Bedingungen die armen Schweine da schuften mussten. Und sie haben nicht mal richtiges Geld gekriegt, sondern Fichas (eine Art Papiergeld), mit denen sie nur im firmeneigenen Laden einkaufen konnten, dort war aber alles viel teurer als anderswo ...
Nur die Chefs hatten Theater, Swimmingpool usw.


Toll, oder? Einer der Filme, die im Kino (!) liefen (auch fuer die Arbeiter zugaenglich) *Schmacht*


Geisterstaedte

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